TIPPS FÜR EINE GELUNGENE EINGEWÖHNUNG


Zwischen festhalten und loslassen...


 

...ein "Erstes Mal" in der kindlichen Entwicklung ist für Eltern meist mit Spannung, Stolz und Freude verbunden. Wenn es um das erste Mal in Fremdbetreuung geht, mischt sich oft auch eine Portion Unsicherheit und Sorge in den elterlichen Gefühlscocktail.

 

Was kannst du als Mutter/Vater dazu beitragen, deinem Kind den Einstieg in die erste elementarpädagogische Einrichtung so einfach als möglich zu gestalten?

 

Hier habe ich einige Tipps für dich zusammengefasst:

  • Vorbereitung: Besuche gemeinsam mit deinem Kind die elementarpädagogische Einrichtung. Meistens werden Schnuppertage vor der großen Eingewöhnungsphase angeboten. Solltest du das Gefühl haben, dass dies für euch nicht ausreichend war, frag nach zusätzlichen Besuchsterminen. Je nach Alter deines Kindes kannst du dir auch gemeinsam mit ihm Bilderbücher zum Thema ansehen, oder zB. den morgendlichen Weg kennenlernen. Je mehr die Abläufe vor dem Besuch zur Gewohnheit werden, desto mehr Energie werdet ihr beide für die eigentliche Zeit in der Einrichtung übrig haben. 
  • Vertrauen: Lerne die elementare Bildungseinrichtung mit ihren Pädagoginnen und Pädagogen kennen. Je mehr du über Räumlichkeiten, Mitarbeiter, Abläufe, Arbeitsmaterialien und das tägliche Miteinander weißt, desto weniger wirst du darüber nachdenken, was dein Kind wohl gerade macht und ob es ihm gut geht
  • Der Zeitfaktor: Eine gelungene Eingewöhnung ist dann abgeschlossen, wenn dein Kind zu mindestens einer Pädagogin/einem Pädagogen eine engere Beziehung aufgebaut hat und sich bei Bedarf von ihr/ihm Trost oder Hilfe holt. Und so unterschiedlich die Charaktere von Kindern sind, so unterschiedlich ist auch der Zeitrahmen, den es braucht, diese Beziehung aufzubauen. Manche Kinder können bereits in der zweiten Woche eine kurze Zeit alleine bleiben, andere benötigen dafür mehrere Wochen. Plane deshalb, wenn es nur irgendwie möglich ist, genug Zeit ein, in der du dein Kind noch in die Einrichtung begleiten kannst, bzw. auf Abruf bist, wenn dein Kind dich braucht.
  • Offenheit & Verlässlichkeit: Halte dich an Vereinbarungen mit den Pädagoginnen und Pädagogen, vor allem, was die Dauer deines Wegbleibens betrifft und informiere sie über außergewöhnliche Vorkommnisse im Umfeld deines Kindes, sodass sie adäquat auf dessen Verhalten reagieren können. Informiere dein Kind ausnahmslos IMMER kurz und klar darüber, dass du den Raum verlässt (auch, wenn es nur für einige Minuten ist).
  • Das Drum-Herum: Versuche, andere große Veränderungen im Leben deines Kindes um die Eingewöhnungszeit zu vermeiden: windelfrei, eigenes Bett, Schnullerentwöhnung, Abstillen, Geburt eines Geschwisterchens, Umzüge, usw. lösen zusätzlich Stress aus und trüben wahrscheinlich die Bereitschaft deines Kindes, sich nun auch noch in einer komplett neuen Umgebung einzufinden. Auch das Tagesprogramm solltest du während der Eingewöhnungsphase zurückfahren. Die neue Situation verlangt deinem Kind viel Energie ab und es braucht mehr Ruhephasen, bzw. mehr Zeit (und Sicherheit) in gewohnten Abläufen.  
  • Eigene Bedenken: Oft gibt es Situationen, in denen sich die Übergabe des Kindes in eine externe Betreuungseinrichtung für einzelne Familienmitglieder noch zu früh anfühlt, äußere Umstände sie aber nötig machen. Sollte das bei dir der Fall sein, ist eine professionelle Beratung wahrscheinlich sinnvoll.  Oder auch, wenn es in deiner eigenen Biografie Erlebnisse gibt, die es dir schwer machen, dein Kind loszulassen oder es offensichtlich traurig zurück zu lassen. Gerne unterstütze ich dich in Situationen wie diesen, sodass das Loslassen dir nicht zur Hürde wird.

BEGLEITE DEIN KIND IN EIN SELBSTBESTIMMTES LEBEN!